G. Lohmann Prototypenbau, 81541 München, Welfenstraße12, Tel/Fax 089/484837
 
 

BioCar Geschichte und Geschichten - Teil 16

Öffentlichkeitsarbeit

Im Sommer 1996 wird mein Altfett-Passat viel bewundert. Unter anderem bin ich zu einem Infostand Solarenergie in der Fußgängerzone in Ingolstadt eingeladen. In dieser Zeit lerne ich Peter Pankraz kennen, der den Mischkraftstoff von TESSOL vertreibt und später seinen LKW IVECO 7,5 t auf reines Pflanzenöl umrüsten lässt. Er lädt mich zu verschiedenen Terminen ein, in Kühbach wird zum ersten mal der Umbau eines Traktors bei einem Landwirt besprochen.  In Plankstetten stehen auf dem Gelände der Ölmühle 3 BioCar Umbauten nebeneinander. Im Festzelt treffe ich die Herren Dosch und Stumpf, die mir von Hanf erzählten, aber kein Pöl-Auto fuhren.

Im Juli 96 werde ich vom Lehrer Finsterer eingeladen, einen Vortrag vor Berufschülern in Pfaffenhofen zu halten. Ich spreche etwa 1 Stunde und 30 Minuten. Nach dem Vortrag meinte Herr Finsterer, dass er seine Schüler schon lange nicht mehr so ruhig und konzentriert erlebt hätte.  Manch einer der Schüler mag schon geahnt haben, dass es irgendwann mit Mineralölprodukten zu vertretbaren Preisen zuende sein wird.  Dann wird es Benzin- und Dieselautos nur bei den Wohlhabenden geben, oder jenen, die sich dafür halten. So wie mit den Reitpferden.  Alle meine Auftritte rund ums Autofahren mit regenerativen Kraftstoffen hatten und haben ein vorrangiges Ziel: Anregungen schaffen. Bei den Schülern erscheint mir das besonders wichtig. Sie werden eben hautnah erleben, wie in den nächsten 50 Jahren Autofahren erst ein teurer und dann an verrückter Luxus wird. Die jungen Menschen von heute gestalten unsere Zukunft. In ihren Händen wird liegen, was der Menschheit Segen oder Unglück bringt. Damit Mensch und Natur nicht Schaden nehmen, brauchen wir die Wende hin zu den nachwachsenden Energien und der entsprechenden Technik. Das zu vermitteln und zum Nachdenken anregen, ist viel wert.


Berufsschüler


Berufsschüler

Im August 96 machen wir Urlaub in TABLAND/Südtirol. Natürlich sind wir wieder mit Fetti 2 unterwegs und abends beim Feuerwehrfest frage ich, was denn mit dem Öl in den Friteusen geschieht. Der Küchenchef schaut mich ungläubig an, als ich ihn um das gebrauchte Öl bitte. Am nächsten Morgen bin ich mit Fetti 2 dabei, als die Friteusen meinetwegen noch mal angeheizt werden, damit sich das Öl leichter Filtern lässt. Die Ausbeute von 30 Litern, durch zwei Geschirrtücher in einen Blecheimer gefiltert, bedeuteten fast 600 km ohne Diesel.




Im Herbst 96 wird meine erste Serie beheizte Blechtanks gefertigt. Durch einen Tschechen aus der Nachbarschaft werde ich an die Fa. SAVI in der Tschechei vermittelt. Einige Reisen muss ich dorthin machen, Strecke einfach ca. 650 km. Am selben Tag wieder zurück. Der Motor von Fett 2 (280 000km) verbrauchte schon kräftig Motoröl, unterwegs muss ich öfter nachfüllen. Im Winter 96 macht er schlapp. Aber die Tschechentanks waren das größere Problem.  Der beigefügte Nachweis über Druckprüfung wurde vom TÜV nicht anerkannt. Die nachgeholte Druckprüfung hier ergab, dass die Tanks 0,3 bar eben nicht standhielten.  Jeder Tank musste nachgebessert werden, und 900.- DM mehr als ausgemacht hätte ich zahlen sollen. So weit kam es natürlich nicht. Die nächsten Tanks waren aus München und doppelt so teuer. Aber dafür waren sie fehlerfrei.

Fortsetzung folgt

Übersicht BioCar Story

Copyright G.Lohmann - Letzte Änderung 21.7.2002